Geheimnisse der Typgrafie
Typografie ist ein wesentlicher Design-Baustein in der Corporate Design Entwicklung, Editorial Designs (Bücher, Magazine), diverse Drucksorten usw. Deshalb ist ein korrekter und professioneller Einsatz von Typografie durch einen ausgebildeten Grafiker unerlässlich. Hier erfahren Sie ein paar einfache Basics, die Ihnen helfen, das komplexe Thema Typografie etwas besser zu verstehen.
Wie unser Gehirn Schriften wahrnimmt
Studien belegen, dass sich unsere Augen an der Oberlinie von Buchstaben orientieren. Das heißt: Fehlt die untere Buchstabenhälfte, rechnet unser Gehirn diese fehlende Buchstabenhälfte automatisch hinzu:

Umgekehrt funktioniert das allerdings nicht:

Sogar das Auslassen von Buchstaben in einem Wort bereitet unserem Gehirn keine großen Schwierigkeiten - solange der erste und der letzte Buchstabe gleich bleiben. Hier ein Beispiel für Wörter, die lesbar sind (Auflösung weiter unten):
NWYRK MCRSFT LNDN BRCLNA
Allerdings ist diese These nicht auf jedes Wort anwendbar. Hier ein Beispiel für Wörter, die unmöglich zu entschlüsseln sind (Auflösung weiter unten):
DBI LMRDN ARBS PRS
Antiqua vs. Grotesk
Das größte Unterscheidungsmerkmal bei Schriften ist Antiqua vs. Grotesk:


Antiqua-Schriften eignen sich vor allem für Print, hier vor allem für lange Texte, da sie den Lesefluss positiv beeinflussen. Serifen dienen als eine Art Anker, an dem sich das menschliche Auge orientieren kann. So ist es einfacher, in einer Zeile zu bleiben. Antiqua-Schriften werden im Schnitt um 3,8 % schneller gelesen als Grotesk-Schriften ohne Serifen.
Regionale Unterschiede
In Zentraleuropa werden Texte grundsätzlich am linken Seitenrand ausgerichtet. In Nordamerika und Großbritannien werden vor allem im Buchdruck Einzüge am Absatzbeginn verwendet (in Zentraleuropa war dies früher übrigens auch der Fall).


Eine Besonderheit, die Russland zu bieten hat, ist der äußerst großzügige Einsatz von Majuskeln (Großbuchstaben).
Schriften mischen
Wenn Sie mehrere Schriften in einem Text verwenden wollen, muss neben dem Stil und dem Schnitt auch die Größe stimmen. Allerdings ist die Größenangabe pt auf dem Computer nicht aussagekräftig, denn pt gilt nicht schriftenübergreifend. Hier sehen Sie ein Beispiel unterschiedlicher Schriftarten, die alle in 18 pt formatiert sind:

Nur Grafiker, die sich wirklich mit Typografie auskennen, wissen, wie man mit diversen Techniken verschiedene Schriftarten miteinander mischt.
Auflösung von weiter oben:
NWYRK (New York)
MCRSFT (Microsoft)
LNDN (London)
BRCLNA (Barcelona)
DBI (Dubai)
LMRDN (Le Meridien)
ARBS (Airbus)
PRS (Paris)
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